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Mein Glaube, meine ÜberzeugungSchon oft habe ich meinen christlichen Glauben an Gott infrage gestellt und mich mit dem Bild des Eingeborenen getröstet, der seine hölzerne Gottesfigur wegwirft. Nicht, weil er nicht mehr an Gott glaubt, sondern erkannt hat, dass Gott nicht aus Holz ist. Zum wiederholten Mal habe ich nach dem historischen Jesus und den Hintergründen des Christentums gesucht. Als theologischer und historischer Laie ist das möglicherweise vermessen, aber vielleicht weniger voreingenommen. Zumindest werfen die Leugner des historischen Jesus und Kritiker des Christentums den Theologen Voreingenommenheit vor und umgekehrt. Entsprechend füllen teils schwerverständliche wissenschaftliche Abhandlungen, teils reißerische populäre Werke die Regale. Auch im das Internet finden sich zahlreiche Beiträge. Hier liegt die Hemmschwelle zur Scharlatanerie medienbedingt tiefer als in der Literatur. Oft genügt ein Blick ins Impressum, um das Lesen zu ersparen. Es gibt aber auch seriöse Seiten. Hierzu zähle ich den (zumindest mich) ansprechenden und einleuchtenden Aufsatz von Karl-Heinz Ohlig, den ich hier zusammengefasst habe. Als ausgebildeter Naturwissenschaftler ist mir die Denkweise der Theologen bisweilen fremd. Und manchmal habe ich den Eindruck die Kollegen dieser anderen Fakultät braten im eigenem Saft. Die Elimination von Querdenkern aus den eigenen Reihen durch die großen Kirchen passt da durchaus ins Bild, nach dem Motto: „Was nicht sein darf, das nicht sein kann“. Andererseits arbeiten populäre Kritiker gerne mit Polemik, sogar mit Hass und Häme, was den Gläubigen schmerzt. Versucht man in das Thema einzusteigen, wird schnell klar, wie kompliziert die theologische/historische Materie letztlich ist. Dabei fallen die vielfältigen, uneinheitlichen und sich teilweise widersprechenden Einschätzungen und Meinungen unter Theologen, Historikern, Hobbyforschern oder Journalisten auf. Was richtig oder falsch ist kann ich – zumal als geisteswissenschaftlicher Laie – kaum beurteilen. Meine Ansicht kommt daher eher aus dem Bauch:
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Was wissen wir von Jesus? Kurzfassung eines Beitrags von Karl-Heinz Ohlig
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Mensch, Natur und Umwelt: 10 Punkte für eine bessere Zukunft
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Klimawandel – Wird’s nun wärmer oder nicht?Nach aktuellen Messreihen hat sich die Erde in den letzten Jahren offensichtlich nicht weiter erwärmt. Ist der von Vielen prognostizierte Klimawandel nun tatsächlich die beschworene Klimalüge? Wenn Sie mich fragen: Ich weiß es nicht. Ich wusste es auch vorher nicht, denn die Diskussion verläuft vielfach abseits naturwissenschaftlicher Objektivität, sie polarisiert und ist emotionsbeladen. Kein Wunder angesichts des überlebenswichtigen Themas. Auch die jüngsten Daten führen erwartungsgemäß nicht zu einer Versachlichung der Debatte. Die Skeptiker fühlen sich bestätigt, die Anderen sehen kaum Widersprüche. Was mich wundert: Warum bildeten die Klimamodelle - die wichtigsten Prognoseinstrumente - die jüngste Klimaentwicklung zunächst nicht ab? Man argumentiert, die falschen Datensätze seien eingeflossen? Außerdem fehlt den Modellen offensichtlich noch die Präzision. Wie präzise sind dann die Prognosen? In einem Bericht beleuchtet das Umweltbundesamt die Thesen der Skeptiker. Dabei werden diese auch namentlich an den Pranger gestellt. Ist das schlicht unwissenschaftlich oder bäumen sich da Kollegen auf, deren sachliche Argumente schwinden, sprich, sich mit dem Rücken zur Wand sehen? Wandel oder Lüge, ich weiß es wirklich nicht. Was ich dagegen weiß: Im Mittelalter war es in Deutschland tatsächlich wärmer als heute. Und was das Kohlendioxid betrifft: Die Verminderung des „Treibhausgases“ schont die Energievorräte – mit oder ohne Klimawandel.
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Klimawandel: Die mir bekannten Fakten
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Die demografische FalleWir sind Meister im Verdrängen; denn kaum einer macht sich bewusst, dass wir neben den enormen Staatsschulden auch die Schuldverpflichtung gegenüber der zunehmenden Anzahl älterer Menschen in Form zu zahlender Renten und Kosten für Pflege und medizinische Versorgung im Rucksack tragen. Viele trösten sich mit der Hoffnung auf wieder steigende Geburtenraten. Doch die Mathematik ist brutal: Die in den nächsten Generationen zu erwartende überproportionale Beule am oberen Ende der Alterspyramide lässt sich nicht mehr ausgleichen; denn die Mütter der erforderlichen Kinder wurden schlichtweg nicht geboren und lassen sich im Nachhinein wohl kaum noch generieren. Dann Hoffnung Nummer 2: Die Zuwanderung. Auch hier sind die Zahlen erbarmungslos. Zuwanderer haben wir ... aus den benachteiligten Regionen dieser Welt. Ich kann die Menschen gut verstehen, doch auch sie werden wir künftig mitversorgen müssen. Und die Fachkräfte, nach denen unsere Wirtschaft so dringend ruft, die künftigen Steuerzahler und Finanzierer unserer Sozialsysteme? Die bleiben nachweislich aus oder wandern sogar ab. Machen wir uns nichts vor, zu Deutschland gibt es zahlreiche attraktivere Alternativen. Hoffnung Nummer 3: Die Erkenntnis: Wenn Steuern und Abgaben auf Arbeit nicht mehr sprudeln, weil es immer weniger Menschen gibt, die arbeiten, ist die Einnahmequelle wohl die falsche. (Das ist im Übrigen unabhängig davon, ob jemand keine Arbeit hat oder nicht arbeitet, weil er nicht geboren wurde.) Nur die Einnahmequelle ist das Problem; denn weil schon heute immer weniger Menschen immer mehr produzieren, reicht auch das schrumpfende Arbeitspotentials aus, unsere Güterproduktion und Dienstleistungen, selbst eine hohe Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Damit ist auch die Versorgung der älteren Generation gesichert. Das Problem ist also nicht fehlendes Geld, sondern das Erfordernis, alle an der gleichbleibenden oder sogar wachsenden Produktivität gerecht teilhaben zu lassen. Die Lösung liegt folglich in der Änderung unseres Steuer- und Abgabensystems. So sollte nicht bezahlen, der arbeitet, sondern derjenige, der durch seinen Konsum vom System profitiert. Diese Herausforderung gleicht dem „Flug zum Mond“. Mit unserem verdrängenden „Weiter- so“ landen wir allerdings nicht auf fernen Himmelskörpern, sondern fahren unsere Gesellschaft auf Dauer an die Wand. Bemerkenswerte Ansätze wie Veränderung des Steuersystems in Verbindung mit einem Grundeinkommen oder Bürgergeld – kostenneutral anstelle unserer bisher kostenintensiven Sozialsysteme und Hartz IV – haben verschiedene etablierte Parteien schon diskutiert. Offensichtlich fehlen aber die Traute und Fantasie, die unausweichlich auf uns zukommenden Probleme zu benennen, ihnen mit neuen Ideen tatsächlich zu begegnen und Grundlegendes wirklich verändern zu wollen. Mutige Veränderungen sind es aber, auf die viele Menschen hoffen. Noch fehlt die Partei, die sich abseits überholter Ideologien dieser Herausforderung stellt.
Lesenswert:
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Deutscher Wald: Jammern auf hohem NiveauDas Fällen von Bäumen oder gar die Rodung ganzer Waldflächen lösen oft kritische Berichte in den Medien oder Proteste besorgter Bürger aus. Auch ich ertappe mich dabei, entsetzt auf frisch gerodete Flächen zu blicken. Ein Blick auf die Geschichte des deutschen Waldes entlarvt das Entsetzen allerdings schnell als übertrieben sentimental und unbegründet. Vor 7000 Jahren reichten noch endlose Wälder von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Schon damals begann der Mensch, kleinflächig die Wälder zu roden, weil er Flächen für seine Äcker und Siedlungen brauchte. Mit den Häusern und Ställen, Feldern, Hecken, Wiesen, Weiden, Teichen und Wegen entstanden neue Lebensräume. Daher wuchs die Anzahl der Pflanzen- und Tierarten in Mitteleuropa weit über das vorherige Niveau. Der zunehmenden Nutzung des Holzes als Brennmaterial und Baustoff fielen zwischen 500 und 1.300 nach Christus zwei Drittel des damaligen Waldbestands zum Opfer. Waldzerstörung und Übernutzung der Landschaft hätten zur Wende des 18. zum 19. Jahrhundert beinahe in eine ökologische Katastrophe geführt. Doch mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft gelang es seit dem 19. Jahrhundert, Wälder wieder aufzubauen und den Fortbestand des Waldes in Mitteleuropa zu sichern. Dies gelang nur mit der Nutzung neuer Rohstoffe wie der Kohle. Letztlich hat somit ausgerechnet die Industrialisierung den deutschen Wald gerettet. Bis heute werden nur Holzmengen geerntet, die wieder nachwachsen können. Zudem schreibt das Naturschutzgesetz vor, Gehölzbestände, die neuen Nutzungen weichen müssen, an anderer Stelle auszugleichen. Die Bilanz seit 1900 ist daher positiv: Die Waldfläche in Deutschland wuchs seither um 5%. Und während weltweit große Wälder vernichtet werden, vergrößert sich die bewaldete Fläche Europas langsam, aber sicher um 0,4 Prozent in jedem Jahr. Überließe man sämtliche Flächen der natürlichen Entwicklung, entstünde letztlich ein geschlossener Wald wie vor 7000 Jahren. Gleichzeitig würden Landschaft und Artenvielfalt wieder ärmer. So darf man sich in Deutschland über gerodete Waldflächen durchaus freuen, spätestens dann, wenn im nächsten Frühjahr lichtbedürftige Kräuter, sonnenhungrige Schmetterlinge oder Eidechsen wieder Einzug halten und junger Wald – vielleicht auch anderenorts – den alten ersetzt.
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Auf Deutschlands StraßenHeute Morgen wieder auf der Bundesstraße: Ich fahre ein wenig schneller als die erlaubten 100. Dennoch: Ein Raser klebt an meiner Stoßstange, bis er überholt. Auf meiner kurzen etwa 5 km langen Strecke, auf der es im Übrigen öfter Unfälle gibt, passiert mir das fast jeden Tag. Und am Wochenende: Unterwegs mit den erlaubten 80 im Ausfahrtsbereich der Autobahn werde ich überholt von einem Fahrzeug, das dann im Slalom durch die Absperrfähnchen wieder auf die Spur zurückfährt. Natürlich zur Überraschung und Vollbremsung des hier rechts Überholten. Ein Extrem? Nein, jeder der versucht, nur halbwegs angepasst zu fahren, kennt das Phänomen. Dann die Rückfahrt: Starker Regen, Sicht gering, Wasser steht auf der Fahrbahn. Links außen donnern die „Boliden“, übrigens meist die Edelmarken. Das Vertrauen in die Sicherheit des Fahrzeugs ist offensichtlich unbegrenzt – was zum Teil ja auch berechtigt ist. Nur deshalb nahm die Zahl der Unfalltoten in den letzten Jahren ab. Die Technik ist nun ausgereizt, jetzt zählt wieder das Verhalten. Und das scheint in verschiedenen Hälften des Gehirns lokalisiert zu sein: Während an der Tankstelle die eine Hälfte den Spritpreis moniert, kommt auf der Straße die andere Hälfte zum Einsatz. Und die sagt: Vollgas! Koste es, was es wolle, Geld oder Leben!
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Der Flug zum MondAnlässlich seines fünfzigsten Geburtstags beklagt sich der amerikanische Foto-Blogger Ken Rockwell darüber, dass Menschen, respektive die US-Amerikaner, nicht mehr zum Mond fliegen. Die Gründe reichen von der mangelnden wissenschaftlichen Erfordernis bis – hauptsächlich – zu den enormen Finanzmitteln, die angesichts klammer Kassen anderenorts schmerzlich fehlen. Rockwell klammert diese Gründe aus. Dagegen denkt er wehmütig an die Aufbruchstimmung, die seinerzeit vielerorts herrschte. Er vermisst heute den Mut, große Ziele zu stecken, und den Willen, sie zu erreichen. Als Kind der gleichen Ära, das fiebernd jeden Raketenstart verfolgte, trifft mich trotz aller objektiven Reflexion die gleiche Wehmut. Dass Kinder und Jugendliche gegenüber vorausgehenden Generationen vermeintlich dekadenter sind, hat bereits Seneca vor 2000 Jahren moniert. Anders, aber sicher nicht schlechter als vor vierzig oder fünfzig Jahren sind sie natürlich schon. Statt Transistorradio und Weltraumfahrt stehen heute die sich mit der modernen Computertechnik eröffnenden Möglichkeiten, insbesondere die Kommunikations- und Medientechnik im Interesse der jungen Generation. Und das ist gut so. Ken Rockwell verkennt, dass der zwischenzeitliche Fortschritt nicht in Flügen zu fernen Welten, sondern in der Entwicklung der digitalen Technik liegt. Dennoch trifft er einen wichtigen Kern. Dieser ist die Fantasielosigkeit, die in Gesellschaft und Politik grassiert. Unsere Energie verpufft im endlosen Bemühen, unsere Pleite-Staaten wieder flott zu machen und realen wie irrealen Umweltkatastrophen entgegen zu steuern, statt tatsächlich etwas Neues zu wagen. So traut sich niemand, unseren Milliarden verschlingenden Gesetzes– und Verwaltungsdschungel zu durchforsten. „Gut meinende“ Minderheiten bestimmen heute, was morgen sein soll, und wundern sich über zunehmende Zahlen derer, denen’s mittlerweile egal ist, was passiert, und sich zurückziehen ins Private und den „Cyberspace“. Das lähmt. Wir brauchen tatsächlich wieder Aufbruchstimmung und Zuversicht, dass die Menschheit Enormes leisten kann. Oder doch den Flug zum Mond?
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Zur Konsolidierung der StaatshaushalteOb ein Staat angesichts vergangener oder künftiger wirtschaftlicher Probleme auf die Sparbremse treten und Steuern erhöhen muss oder nicht, darüber gehen die Ansichten weltweit auseinander. Immerhin ist man in Europa zu dem Schluss gekommen, dass wachsende Schuldenberge, insbesondere die ansehnlichen Zinsposten der Etats nicht der vielbeschworenen Nachhaltigkeit und Vorsorge gegenüber künftigen Generationen dienen. Im Gegensatz zur fröhlichen Schuldenaufnahme sind das Sparen und höhere Steuern natürlich der steinigere Weg. Für bemühte Politiker beginnt daher spätestens hier der Spießrutenlauf zwischen Einsicht und der Gefahr von den verschiedenen Klientels nicht wiedergewählt zu werden. Unabhängig davon, ob richtig oder falsch, tut es weh, die Bezüge von Hartz-IV-Empfängern zu kürzen, der Wirtschaft höhere Abgaben oder den Leistungsträgern in der Mittelschicht noch höhere Steuern abzuverlangen. Mir tut weh, dass Summen fließen für Projekte, insbesondere Prestigeprojekte, die man – ohne sie gleich streichen müssen – durchaus aufschieben könnte, bis die öffentlichen Kassen wieder atmen können. Das Argument "das Geld kommt aus einem anderen Topf" lasse ich nicht gelten, solange andere "Töpfe" leer sind und Schulen und soziale Einrichtungen verkommen. Warum leisten wir uns trotz der heute durchaus erträglichen Umweltsituation wachsende Umweltstandards mitsamt den für Steuerzahler und Unternehmer resultierenden Kosten. Reicht es nicht, wenn unsere reinen Gewässer erst in ein paar Jahren noch reiner werden? Konzentrieren wir uns doch auf Bildung, Gesundheit und den Erhalt unserer sozialen Standards. Alles andere muss warten, bis der Haushalt wieder ausgeglichen ist. Und wenn die Steuerkassen wieder klingeln sollen, ist es am gerechtesten, die Mehrwertsteuer – von Grundnahrungsmitteln abgesehen – ausnahmslos und deutlich zu erhöhen. Dann wird nicht der „bestraft“, der arbeitet, sondern derjenige, der konsumiert. Dem Käufer der Krokotasche tut’s nicht weh, mit seinem Beitrag die Kassen zu entlasten. Der entbrennenden Sorge um die Binnennachfrage darf ich entgegenhalten, dass die deutsche Wirtschaft vom Export lebt, Käufer mit dickem Portemonai sich wohl kaum zurückhalten werden und ein Großteil der Konsumgüter, von denen ein wachsender Teil der Bevölkerung ohnehin nur noch träumen kann, Importprodukte sind.
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