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Udo's Aquaristik:

Einrichtung eines Aquariums - Wasserchemie

 

 

 

 

Etwas, das keinen Schaden macht:   Ein „einfaches“ Aquarium

Tipps für die Einrichtung eines unkomplizierten Aquariums

„Es kostet fast gar nichts und ist doch wundervoll: Bedecke den Boden eines Glases mit einer Handvoll reinem Sand, steck in diesen Bodengrund ein paar Zweiglein gewöhnlicher Wasserpflanzen, gieße vorsichtig einige Liter Leitungswasser ein und stelle das Ganze auf ein sonniges Fensterbrett. Sobald sich das Wasser geklärt hat und die Pflanzen zu wachsen begonnen haben, setze ein paar kleine Fische hinein, oder, noch besser, geh mit Einsiedeglas und kleinem Käscher hinaus an den nächsten Tümpel – einige Netzzüge und du hast eine Fülle Organismen. Der ganze Zauber der Kindheit hängt für mich auch heute noch an einem solchen Käscher, ...“ (aus Konrad Lorenz: Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen, 1949)

So oder so ähnlich begann die Laufbahn vieler Aquarianer oder späterer Biologen. Der Charme eines Aquariums, der „Welt im Glase“, hält auch mich seit meiner Kinderzeit umfangen. Daher pflege ich noch heute, ein kleines „einfaches“ Aquarium, rein zu meiner Freude und zum Staunen meiner Besucher. Für mich persönlich ginge der Reiz eines Aquariums schnell verloren, würden technischer Aufwand und Komplikationen bei der Pflege allzu anspruchsvoller Pflanzen und Tiere überwiegen. Dabei bewundere ich durchaus Aquarianer, die es schaffen, empfindliche Arten zu halten und zu züchten oder computergesteuert ästhetische Wunderwerke zu erschaffen. Vieles ist Geschmackssache und die Übergänge sind fließend. Ich für meinen Teil bevorzuge, dass „einfache“, aber dennoch „schöne“ Aquarium, das mir Zeit lässt, „stundenlang davor [zu] sitzen und sich in Gedanken zu verlieren, in krausen und klugen, wie man den Flammen des Kaminfeuers nachsinnt oder dem eilenden Wasser eines Baches.“ (Konrad Lorenz 1949).

Gerade Anfänger verlieren sich oft in der „High Tech Water World“, modischen Trends oder Lockangeboten des Handels und beenden ein schönes Hobby, noch bevor es begonnen hat. Anfängern, vielleicht auch den Resignierten, möchte ich daher Tipps geben, ein „einfaches“ Aquarium, d.h. ein Aquarium mit vergleichsweise geringem Aufwand und Anspruch, stressfrei zu gestalten und zu pflegen. „Geringer Anspruch“ umfasst dabei die Beschränkung auf Pflanzen, vor allem Tiere (und deren Anzahl), die sich unter den Verhältnissen, die wir ihnen bieten können, artgerecht pflegen lassen.


Mein Aquarium

Das Becken

War in meiner Jugend die Anschaffung eines Aquarienbeckens noch eine teure und – was die Haltbar- und Dichtigkeit betraf – heikle Angelegenheit war, fällt es heute leicht, eines der mit Silikon verklebten Glasaquarien zu empfehlen.Wichtig, aber mit dem Ziel des „einfachen“ Aquariums leicht zu beantworten, ist die Frage nach der Größe des Beckens. Literatur, Handel und gar der Gesetzgeber markieren als kleinste Beckengröße, in der Fische noch zu halten sind, ein Aqarium mit den Maßen 60 x 30 x 30 cm, also mit knapp 60 Litern Inhalt. Sie haben recht. Vor allem in jüngster Zeit setzt der Handel die minimale fischverträgliche Beckengröße gerne noch hinunter. Auch das geht. Doch Vorsicht, die Tierquälerei rückt hier nahe. Die sehr kleinen Becken mit Fischbesatz würde ich daher – wenn überhaupt – den erfahrenen Aquarianern überlassen.

Meine Empfehlung für das „einfache“ Aquarium ist ein Becken mit den Maßen 80 x 35 x 40 cm (L x B x H), besser noch 80 x 40 x 40 cm, vielleicht leicht größer oder auch etwas kleiner mit minimal 60 x 35 x 40 cm. (Mein derzeitiges Aquarium misst 60 x 40 x 40 cm.) Warum? Das 80er Aquarium mit gut 100 l Inhalt bietet bereits gute Voraussetzungen für halbwegs stabile biologische Bedingungen. Hauptsächlich sind es aber die Höhe und Tiefe des Beckens, die bereits eine gestaffelte, optisch ansprechende Bepflanzung mit kleinen und mittel- bis höherwüchsigen Wasserpflanzen zulassen. Jeder Zentimeter weniger verringert die Gestaltungsmöglichkeiten.

Natürlich sind der Beckengröße nach oben kaum Grenzen gesetzt, möglicherweise sind sie noch „schöner“ und stabiler, doch wächst mit zunehmender Beckengröße zumindest der technische Aufwand. Dieser beginnt mit steigenden Anforderungen an den Unterschrank oder gar an die Statik der Wohnung. (So bringt bereits das eingerichtete und gefüllte 80er Becken fast 200 kg auf die Waage.) Größer wird auch der Aufwand für Beleuchtung, Heizung und eventuelle Umwälzpumpen. Ab einer Beckenhöhe von 50 cm beginnen die Probleme des normalwüchsigen Aquarianers in die hinteren Ecken zu greifen. Nicht zuletzt steigt mit zunehmender Beckengröße die Menge des regelmäßig auszutauschenden Wassers.

Aufstellen des Beckens

Fast schon überflüssig zu empfehlen, das Becken dort aufzustellen, wo man es gut betrachten und für die Pflegearbeiten bequem erreichen kann. Der Unterschrank, Regal oder Gestell müssen das beträchtliche Gewicht des Aquariums gefahrlos tragen können. Zu viel Tageslicht kann Algen zu übermäßigem Wachstum anregen. Auch die Nähe zu Heizkörpern oder dröhnenden Boxen der Stereoanlage sind weniger förderlich.

Unser „einfaches“ Aquarium wirkt am besten mit dem Rücken zur Wand (mit etwas Platz für Kabel oder Schläuche). Das mittige Aufstellen als Raumteiler ist eher was für größere Becken; aber das ist – wie vieles andere auch – Geschmackssache.


Die Technik

Heizung

Die meisten Arten, die für unser Aquarium infrage kommen, stammen aus wärmeren Ländern. Sie fühlen sich daher meist erst bei Wassertemperaturen wohl, die über der normalen Raumtemperatur liegt. Das Wasser muss also geheizt werden. Das ist praktisch, denn eine Kühlung etwa für anspruchsvolle heimische Fischarten ist ziemlich aufwändig. Zum Heizen reicht dagegen ein einfacher regelbarer Heizstab vollkommen aus. Für das 80er Becken braucht die Leistung des Heizers 150 W nicht zu übersteigen. Fällt die Raumtemperatur nicht dauerhaft unter 20°C, reichen 100 W.

Die Temperatur im Warmwasseraquarium liegt meist zwischen 22 und 28°C. Die einzustellende optimale Wassertemperatur richtet sich nach den Ansprüchen der zu pflegenden Pflanzen und Fische. Um Stoffwechselvorgänge (z.B. den Verbrauch von Kohlendioxid, Sauerstoff und Nährstoffen) nicht übermäßig „anzuheizen“, empfehle ich, die Temperatur des Wasser im unteren Bereich verträglicher Spannen zu belassen.

Durchlüftung

Bei einem angepassten Fischbesatz kommt es im Aquarium so gut wie nie zu Sauerstoffmangel. Eine Durchlüftung mit Luftpumpe und Ausströmer, aus dem die Luftblasen perlen, ist daher in der Regel überflüssig. Ja, sie ist sogar schädlich, weil die Luftblasen das für die Pflanzen wichtige Kohlendioxid aus dem Wasser treiben, das dann den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung steht.

Filterung

Grundsätzlich kommt ein Aquarium mit guter Bepflanzung und angepasstem Fischbesatz ohne Filterung aus. Im Gegenteil: Zu starke Filter sind nicht nur teuer, sondern erzeugen mitunter zu starke Strömungen. Diese treiben wiederum unnötig Kohlendioxid aus dem Aquarienwasser. Außerdem vertragen viele Aquarienpflanzen starke Strömungen nicht. Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel strömungsliebende Fische.

Aber kommen wir zurück zum „einfachen“ Aquarium. Hier empfehle ich – wenn überhaupt – das Filtern über einen einfachen luftbetriebenen* Innenfilter, den man mit grobem Sand und Filterwatte bestückt, oder einen Innenfilter mit Schaumstoffpatrone. In beiden Fällen muss man dafür sorgen, dass es nicht zu stark „blubbert“. Am besten lenkt man die Luftblasen mit einem an der Wasseroberfläche gewinkelten Rohr sanft aus dem Wasser. Es reicht vollkommen aus, wenn das Aquarium sehr langsam durchströmt wird. Dann gelangen die Nährstoffe gut zu den Pflanzenblättern und das durch den Heizer aufgewärmte Wasser verteilt sich gleichmäßig im Becken.

*) Die erforderliche Luftzufuhr erfolgt über eine Membranpumpe. Weil bei einem Ausfall der Pumpe Wasser über den Luftschlauch austreten kann, sollte man unbedingt ein Rückschlagventil einbauen oder die Pumpe über dem Wasserspiegels des Aquariums anbringen.

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit einem sogenannten Mattenfilter gemacht. Bei diesem Filtern strömt das Wasser auf großer Fläche langsam durch eine etwa 5 cm dicke Schaumstoffmatte. Im Gegensatz zu den anderen Filtern erfordert die Matte keinerlei Wartung oder Reinigung. Sie muss erst dann erneuert werden, wenn kein Wasser mehr hindurch fließt. Bis dahin vergehen aber viele Jahre.

Die Filtermmatte kann über die gesamte Fläche einer Seitenwand angebracht werden. In meinem Aquarium nimmt die Matte die gesamte Rückwand des Aquariums ein. Praktisch sind zum Viertelkreis gebogenen Matten, die man in einer der hinteren Ecken des Beckens installiert. Der verbleibende Innenraum bietet genügend Platz für die Pumpe und die Unterbringung des Heizstabs. Im Internet finden sich unter Mattenfilter, Eckmattenfilter und Hamburger Mattenfilter zahlreiche Hinweise zur Funktion und zum Bau eines solchen Filters, einschließlich mehr oder weniger komplizierter Berechnungsbeispiele. Für unser „einfaches“ Aquarium reicht es aus, wenn die Mattenfläche mindestens der Fläche einer Seitenwand entspricht und die verwendete Pumpe (egal ob mit Luft oder Motor angetrieben) die gesamte Wassermenge des Aquariums in etwa 1 bis 2 Stunden umwälzen kann. (In Falle des empfohlenen 80er Beckens sollte die Pumpenleistung also zwischen 50 und 100 Litern pro Stunde liegen.)

Beleuchtung

Während man auf den Filter durchaus verzichten kann, ist eine ausreichende Beleuchtung des Aquariums unentbehrlich. Sie lässt nicht nur die Farben unserer Fische strahlen, sondern ist wichtigste Voraussetzung für das Wachstum der Pflanzen. Leider ist die Beleuchtungseinrichtung oft das teuerste Zubehör für unser Hobby. Der Handel hat verschiedene Varianten im Angebot. Am günstigsten und für das „einfache“ Aquarium bestens geeignet sind Abdeckungen mit – meist wasserdicht – eingebauten Leuchtstoffröhren. Wichtig ist eine Beleuchtung mit zwei Röhren. Nur so ist das Licht ausreichend hell, außerdem kann man durch Kombination verschiedener Röhren die Lichtfarbe besser variieren. Für das 80 cm breite und 40 cm hohe Becken bieten sich daher zwei T8-Röhren – das sind die herkömmlichen mit einem Durchmesser von 8/8 Zoll, also etwa 26 mm – mit jeweils 18 W an. (Mein 60er Becken ist mit zwei 15 W Röhren bestückt.) Weil das Licht mit zunehmender Wassertiefe absorbiert wird, empfiehlt sich bei Beckenhöhen von mehr als 40 cm die Verwendung der modernen leistungsstärkeren T5- Röhren (Durchmesser 5/8 Zoll = 16 mm). Je nach Bauart der Abdeckung lässt sich die Lichtausbeute der Leuchtstofflampen durch aufsteckbare Reflektoren steigern.

Doch Vorsicht: Viele Aquarianer und Autoren empfehlen heute sehr hohe Lichtstärken, die tatsächlich das Wachstum der Pflanzen fördern. Das klappt aber nur, wenn die Mineral- und Kohlenstoffversorgung – letztere durch Zufuhr von Kohlendioxid – optimal eingestellt sind. „Weniger“ (Licht) ist also auch im Aquarium oft „mehr“.

Leuchtstoffröhren werden in einer breiten Palette verschiedener Lichtfarben angeboten. Die Farben reichen von warmen, eher gelb-roten bis zu kalten, dem Tageslicht ähnlichen Tönen. Wichtig zu wissen: Wasserpflanzen brauchen nicht unbedingt das volle Spektrum des Sonnenlichts, sondern sind vermutlich an gelb-grünes Licht am besten angepasst. Die Auswahl des Lampentyps ist daher weitgehend auch Geschmackssache. Um ein halbwegs gleichmäßiges Farbspektrum und – nach meinem Empfinden – einen natürlichen Farbeindruck der Pflanzen und Fische zu erzielen, empfehle ich die Kombination einer Tageslichtröhre (über dem vorderen Drittel des Aquariums) mit einer Warmtonröhre (über dem mittleren Drittel). Anstelle der Warmtonröhre kann man auch eine Lampe einbauen, deren Spektrum rein auf die Pflanzen abgestimmt ist. Pflanzenleuchten alleine geben Farben eher unnatürlich wider. Doch das ist Geschmackssache.

Und noch ein Tipp: Man muss nicht die in der Regel teuren Leuchtstofflampen aus der Zooabteilung kaufen. Die meist günstigeren Röhren aus der Elektroabteilung sind für unsere Zwecke ebenso tauglich.

Preislich erschwinglich und ausgereifter sind mittlerweile Aquarienleuchten mit stromsparender LED-Technik, über die ich mir aber noch kein abschließendes Urteil bilden kann. Zur Vorsicht ist bei Billigprodukten geraten, deren Farbspektrum für das Gedeihen der Pflanzen unzureichend sein kann.

Die meisten Warmwasserpflanzen stammen aus geografischen Regionen mit mehr oder weniger gleicher Tag- und Nachtlänge. Die Beleuchtung unseres Aquariums sollte daher jeden Tag für etwa 12 Stunden eingeschaltet sein. Wer spät abends noch die Fische sehen will, schaut morgens ins Dunkle – oder umgekehrt. Aus diesem Grund zieht über meinem Aquarium nach sechs Stunden ein „Gewitter“ auf, d.h. die Zeitschaltuhr schaltet die Lampen für eine Stunde aus. Danach scheint für weitere sechs Stunden die „Sonne“. Neben der zeitlichen Spreizung hat die Mittagspause den Vorteil, dass sich der Vorrat an Kohlendioxid auffrischen kann. Die Vor- und Nachteile der Beleuchtungspause sind umstritten. Bei mir funktioniert’s.


Das Einrichten

Steht das Becken an seinem Platz, geht’s ans Gestalten. Dazu ist es hilfreich, sich wenigstens im Kopf, am besten auf einem Blatt Papier eine Skizze zu entwerfen, wo welche Dekoration und große, kleine oder mittelgroße Pflanzen ihren Platz finden. Gestaltungsbeispiele (auch negative) finden sich in Büchern, Internet, bei bekannten Aquarianern, im Handel oder öffentlichen Aquarien.

Dekoration

Dekoration sind Wurzeln, Hölzer oder Steine, zu mehreren als Höhle oder Terrasse gruppiert, die den Pflanzenbestand optisch auflockern. Dem Anfänger empfehle ich Wurzeln und Steine aus dem Fachhandel. Bei selbst gesammelten Produkten sind böse Auswirkungen auf die Wasserqualität nicht auszuschließen. Holz fürs Aquarium muss oft noch gewässert werden, bevor es im Aquarium freiwillg in der Tiefe bleibt.

Zur Dekoration zählt auch die Rückwand. Neben mehr oder weniger hübschen Fotos, die man außen an der hinteren Scheibe des Beckens anbringt, gibt es sündhaft teure Innenwände. Allen ist gemeinsam, dass man sie auf Dauer nicht mehr wahrnimmt, weil Algenfilme und vor allem Wasserpflanzen den Blick versperren. Daher reicht es aus, die „Heckscheibe“ (von außen) mit einem – je nach Geschmack – schwarzen, dunkelblauen oder dunkelgrünen Karton zu bekleben.

Bodengrund

Man kann es sich denken: Der Bodengrund im Aquarium ist nicht nur dazu da, den spiegelnden Beckenboden zu verdecken, sondern er ist der Wurzelraum zahlreicher Wasserpflanzen. Außerdem leben an den Bodenpartikeln und in den vielen kleinen Poren zwischen ihnen Mikroorganismen, die wichtig sind für den Stoffumsatz, also für den Abbau im Aquarium anfallender Abfallstoffe.

Als Aquarienboden hatt sich grober Quarzsand (mit einer Korngröße von etwa 1 bis 2 mm) bewährt. Gründelnde Fische, z.B. Panzerwelse bevorzugen die ein oder andere Fläche mit feinerem Sand. Die Farbe des Bodens ist weitgehend Geschmackssache. Dunklere Töne lassen aber die Pflanzen und Fische oft besser zur Geltung kommen.

Günstig ist eine Schichtdicke des Bodengrunds, die ausgehend von 5 cm im Vordergrund auf bis zu 10 cm im Beckenhintergrund ansteigt. Für das 80er Becken sind dafür etwa 35 bis 40 kg Sand oder Kies erforderlich. Bei der Ersteinrichtung kann man als unterste Schicht einen Nährboden einbringen – muss man aber nicht.

Die Biologin Diana Walstad empfiehlt als unterste Bodenschicht für das „Low Tech“ Aquarium – vergleichbar mit unserem „einfachen“ Aquarium – schlicht Pflanzen- oder Gartenerde. Ihr Konzept ist einleuchtend. Eigene Erfahrungen mit dem Einsatz von Erde fehlen mir aber derzeit noch.

Aquarienboden aus dem Fachhandel ist in der Regel frei von Schadstoffen und sogar vorgewaschen. Um unschönen Wassertrübungen vorzubeugen, ist es dennoch ratsam, den Sand vor dem Einbringen ins Aquarium – portionsweise in einem Eimer oder einer Wanne – mit viel Wasser nochmals duchzuspülen.


Wasserqualität

In aller Regel wird es Leitungswasser (Trinkwasser) sein, das für die Füllung des Aquariums und den späteren Wasserwechsel zur Verfügung steht. Das Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung ist überall in Deutschland von bester Qualität, hygienisch einwandfrei, weitestgehend frei von Schadstoffen und für unser Aquarium meist gut geeignet.

Schädlich ist jedoch Chlor, das machmal im Wasserwerk zur Desinfektion des Trinkwassers zudosiert wird. Chlor erkennt man leicht am „Schwimmbad-Gruch“. Handelsübliche Wasseraufbereiter entfernen das Chlor zuverlässig. Es entweicht aber auch von alleine, wenn man das zu verwendende Wasser über Nacht abstehen lässt.

Zum Problem kann auch Kupfer werden, das aus der Hausinstallation oder Warmwasserboilern ins Leitungswasser übertritt. Auf große Mengen warmen Wassers aus Boilern sollte man daher vorsichtshalber verzichten. Kupferrohre sind kein Problem, solange man Wasser, das schon mehrere Stunden in der Leitung gestanden hat, zunächst ablaufen lässt.

Je nach Herkunft ist das Leitungswasser unterschiedlich „hart“, d.h. es enthält mehr oder weniger Kalk und andere Mineralien. Von Ausnahmen abgesehen ist das Trinkwasser in Süden und im Nordosten Deutschlands oft hart, während es im Nordwesten und in den Mittelgebirgen eher weich ist. Die Wasserhärte wird in Härtegraden gemessen. Weiches Wasser hat weniger als sieben Grad (Gesamthärte). Als mittelhart bezeichnet man Wasser mit Härtegraden zwischen 8 und 14. Darüber hinaus ist das Wasser hart.

Aquarienfreunde, denen weiches Wasser (Härtegrad kleiner als 7) zur Verfügung steht, können sich glücklich schätzen, begehrte Weichwasserarten pflegen zu können. (Außerdem ist es leichter weiches Wasser bei Bedarf aufzuhärten, als hartes Wasser zu enthärten). Die Lebensbedigungen im Weichwasseraquarium sind aber weniger stabil als in hartem Wasser. Bei weichem Wasser empfehle ich daher, weiterführenden Informationen aus der Literatur oder dem Internet hinzuzuziehen.


Pflanzen und Tiere

Die Pflege von Pflanzen und Tieren ist das zentrale Anliegen unseres „einfachen“ und „schönen“ Aquariums. Daher ist die Frage nach den für unser Becken geeigneten Arten besonders interessant. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Qualität des zur Verfügung stehenden Wassers. Entspricht das Wasser nicht den gewünschten Anforderungen, lässt es sich zwar in verschiedener Weise aufbereiten, doch der erforderliche technische/chemische Aufwand widerläuft schnell dem Prinzip des „einfachen“ Aquariums.

Zur Auswahl der Pflanzen und Fische ist es zunächst wichtig, die Härte des späteren Aquariumwassers zu kennen. Der sogenannte Härtegrad ist als „Gesamthärte“ meist auf der Wasserrechnung vermerkt, kann beim Wasserversorger erfragt oder mit Hilfe einfacher Messstäbchen selber gemessen werden.

Ist die Wasserhärte bekannt, empfiehlt sich für diejenigen, die sich noch nicht mit den künftigen Aquariumbewohnern bekannt gemacht haben, ein Besuch im Zoogeschäft. Hier gewinnt man einen ersten Überblick, welche Pflanzen und Fische überhaupt gefallen und erhältlich sind. Bestenfalls steht das Personal mit fachkundigem Rat zur Seite. Ansonsten finden sich in Literatur oder Internet Hinweise auf die Ansprüche möglicher Arten. Es ist sinnvoll, wenn auch schwer, den Kauf solange aufzuschieben, bis die Bedürfnisse der begehrten „Fauna“ und „Flora“ geklärt sind.

Pflanzen

Die Härte des Wasser ist dafür ausschlaggebend, welche Nährstoffe und in welcher Form der für das Gedeihen der Pflanzen erforderliche Kohlenstoff zur Verfügung stehen. Die Anpassungen der Wasserpflanzen sind recht unterschiedlich. So gibt es an weiches Wasser angepasste Arten, die in hartem Wasser schnell der Konkurrenz anderer unterliegen. In weichem Wasser gehen dagegen Pflanzen, die natürlicherweise in hartem Wasser gedeihen, meist zugrunde. Einige Arten sind auch „flexibel“ gegenüber der Wasserhärte.

Hygrophila polysperma

Vallisneria spiralis

Nicht nur für den Anfang sind Pflanzen zu empfehlen, die über ein breites Härtespektrum oder eher in mittelhartem Wasser gedeihen. In einer bewährten Auswahl sind vor allem die Sumpfschraube (Vallisneria spiralis), der Indische Wasserfreund (Hygrophila polysperma) und die Südamerikanische Wasserpest (Egeria densa) zu nennen. Diese Pflanzen wirken am besten an den Seiten oder im Hindergrund des Aquariums. Vallisneria vermehrt sich meist recht schnell über Ausläufer. Zu lang werdende Blätter müssen gelegentlich beschnitten werden. Die Stängel von Hygrophila und Egeria können recht lang und hoch werden. Die Triebe kann man mehr oder weniger beliebig kappen und wieder in den Boden pflanzen. Weil sie Kohlenstoff aus der Luft wesentlich leichter aufnehmen können als aus dem Wasser, sollte man Pflanzen, die über den Wasserspiegel hinaus wachsen, (soweit wie möglich) gewähren lassen.

In der Mitte des Aquarium wirken die robusten Wasserkelche Cryptocoryne wendtii oder Cryptocoryne beckettii recht gut. Leicht zu pflegen sind auch die Kriechende Ludwigie (Ludwigia repens, Hintergrund und Seitenbereich) und die recht groß werdenden Schwertpflanzen (z.B. Echinodorus parviflorus), die man unter dem Namen Echinodorus grisebachii zusammenfasst. Für den Vordergrund sind die Grasartige Zwergschwertpflanze Echinodorus tenellus oder Pflanzen der erst seit kurzem bekannten Gattung Staurogyne geeignet.

Auf Wurzeln oder Steinen wirken Javamoos (Vesicularia dubyana) oder das Zwerg-Speerblatt (Anubias barteri var. nana) gut. Solche Aufsitzerpflanzen lassen sich gut mit Baumwollfäden befestigen, die sich unter Wasser allmählich zersetzen.

Die beschriebenen Arten wachsen in der Regel recht schnell, so dass Aquarianer nach dem Auslichten ihrer Bestände die Pflanzen gerne verschenken. Ansonsten dürften die genannten Gewächse im Handel erhältlich sein. Weil die Pflanzen miteinander konkurrieren, sollte man bei der Ersteinrichtung des Aquariums – auch wenn es zunächst etwas karg aussieht – nicht zu viele Pflanzen und Pflanzenarten gleichzeitig einbringen. Anfängliche Verluste sind durchaus normal, und oft bleibt es unergründlich, warum auch unter den „einfachen“ Arten einzelne nicht gedeihen wollen.

Fische

Einige Tage nach der Bepflanzung des Aquariums – Beleuchtung, Heizung und ggf. Filter waren in Betrieb – darf man einzelne Fische hinzu setzen. Bis zum ersehnten Vollbesatz sollten aber mindestens zwei Wochen vergangen sein.

Grundsätzlich gilt für die Auswahl der Fische das Gleiche wie bei den Pflanzen: Ansprüche an die Wasserqualität und die Verträglichkeit der Fische und Fischarten untereinander sind zu berücksichtigen. Fische, die in der Natur in weichem Wasser vorkommen, lassen sich auch in härterem Wasser pflegen (wenn auch meist nicht züchten). Umgekehrt vertragen „Hartwasserarten“ weiches Wasser eher schlecht. Nähere Angaben zu den Ansprüchen der einzelnen Arten finden sich in der Literatur oder im Internet. Mit den in den Herkunftsgewässern gemessenen Werten liegt man im Zweifelsfall auf der sicheren Seite. Gleiches gilt für die verträglichen Wassertemperaturen.

Grundsätzlich empfehle ich, den Besatz des Aquariums auf wenige Arten, im 80er Becken maximal drei bis vier Arten zu beschränken. Günstig ist z.B. eine größere Anzahl kleinerer Schwarmfische (maximal zwei Arten), die sich in mittlerer Beckenhöhe aufhält, kombiniert mit wenigen Tieren, die die Nähe der Wasseroberfläche oder des Bodens bevorzugen. Als Richtwert sollten einem 2 bis 3 cm langen Fisch mindesten 3 l Wasser zur Verfügung stehen. Das 80er Becken mit einem Gesamtinhalt von 110 bis 120 l kann (nach Abzug von ca. 20% des Volumens für Bodengrund und Dekoration) also etwa 30 Fische der genannten Größe beherbergen. Bei kleineren Arten sind ein paar Exemplare mehr, bei größeren entsprechend weniger möglich. Größere Fischdichten erhöhen die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, können Sauerstoffmangel verursachen und erfordern daher größeren Pflege- und technischen Aufwand. Für unser „einfaches“ Aquarium gilt auch hier: Weniger ist mehr.

Beim Besatz des Aquariums schließen sich nicht nur Arten mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Temperatur und Beschaffenheit des Wassers, sondern auch sehr lebhafte und eher ruhige Fische gegenseitig aus. Daher harmonieren die meist ruhigen Salmler schlecht mit den oft lebhaften Barben und Bärblingen. Zu beachten ist auch, dass sehr große Fische kleinere in Angst und Schrecken versetzen können.

Leider habe ich selber erlebt, wie ein unausgebildeter bis verantwortungsloser Verkäufer einem Neuling Alles in die Tüte packte, was ihm in den Blick fiel, frei nach dem Motto: „Zu den drei Roten passt nun noch ein Gelber, und der Große da ist auch so schön ...“ Die Freude am Aquarium hat wohl nicht lange gehalten. Mit den genannten Grundregeln, einem Blick in Literatur und Internet oder mit dem Rat eines Erfahrenen wird es besser gehen.

Für das „einfache“ 80er Becken lassen sich insbesondere auch für den Anfänger folgende Arten uneingeschränkt empfehlen:

  • Guppy Poecilia reticulatus (kleiner Trupp oder Schwarm, Weibchen im Überschuss)
  • Platy Xiphophorus maculatus (wie Guppy)
  • Kardinalfisch Tanichthys albonubes (größerer Schwarm)
  • Zebrabärbling Danio rerio (größerer Schwarm)
  • Roter von Rio Hyphessobrycon flammeus (kleiner Schwarm)
  • Keilfleckbärbling Trigonostigma heteromorpha (größerer Schwarm)
  • Glühlichtsalmler Hemigrammus erythrozonus (größerer Schwarm)
  • Siamesicher Kampffisch Betta splendens (1Paar)

Die für Schwärme empfohlenen Arten sind keine Schwarmfische im engeren Sinn. Sie verkümmern aber in „Einzelhaft“ und fühlen sich erst in Trupps von mindestens sechs Individuen wohl.

Sehr hübsch anzusehen, aber eine Spur anspruchsvoller sind Schwärme des Neonsalmlers (Paracheirodon innesi) oder des Roten Neons (Paracheirodon axelrodi) – wobei ich aus eigener Erfahrung dem „normalen“ Neonsalmler, der vorwiegend aus Zuchten in den Handel gelangt, den Vorzug gebe.

Zu den genannten Schwarmfischen passen jeweils recht gut ein Trupp aus fünf bis sechs Panda-Panzerwelsen (Corydoras panda), ein Pärchen des Gelben Zwergbuntbarsches (Apistogramma borellii) oder des Schmetterlingsbuntbarsches (Mikrogeophagus ramirezi); die sich am Boden des Aquariums aufhalten. Wer Arten für die Nähe der Wasseroberfläche ergänzen möchte, dem sei zum Siamesischen Kampffisch (Betta splendens), dem Honiggurami (Trichogaster chuna) oder dem Zwerggurami (Colisa lalia) – am besten jeweils ein Männchen auf zwei bis drei Weibchen – geraten.

Obwohl ich persönlich größere Schwärme einer einzelnen Art bevorzuge, kann man zum Beispiel den Zebrabärbling gut mit dem Kardinalfisch oder den Neonsalmler mit dem Roten von Rio zusammen bringen. Guppy und Platy passen in nahezu jedes „Gesellschaftsbecken“. Bei den Lebendgebärenden wie Guppy und Platy muss man hohe Nachwuchsraten einkalkulieren.

Beim Vergesellschaften der aufgeführten Arten sollte man beachten, dass die Wassertemperatur für Kardinalfische nicht dauerhaft über 24°C liegen sollte, umgekehrt die Temperatur für Kampffisch und Schmetterlingsbuntbarsch diesen Wert nicht unterschreiten sollte. Glühlichtsalmler, Keilfeckbärbling und Roter Neon fühlen sich in etwas weicherem Wasser (Gesamthärte < 12°dGH) wohler, wogegen die Lebendgebärenden härteres Wasser bevorzugen.


Pflege des Aquariums

Die Annahme, ein Aquarium mache keine Arbeit, ist schlichtweg falsch. Mit regelmäßigen kleineren Pflegeeingriffen lässt sie sich aber auf ein erfreuliches Maß beschränken.

Neben der Kontrolle der Technik ist das Füttern unserer Pfleglinge die wichtigste tägliche Aufgabe. Die aufgeführten Fischarten begnügen sich mit handelsüblichen Futterflocken, sind aber dankbar für gelegentliche Leckerbissen, die der Handel lebend, in der Kühltruhe, gefriergetrocknet oder neuerdings auch in Gelee bereit hält. Je nach Größe der Fische empfehlen sich Salinenkrebschen (Artemia), Wasserflöhe (Daphnien) und Mückenlarven. Wer kann, füttert mehrmals täglich. Am besten nur so viel, wie die Fische innerhalb von etwa 10 Minuten vertilgen können. Keinesfalls sollten sich dauerhafte Futterablagerungen auf dem Boden bilden.

Eine wöchentliche Maßnahme ist, etwa ein Viertel des Aquarienwassers gegen frisches auszutauschen. Damit werden entstehende Schadstoffe verdünnt und verbrauchte Spurenstoffe ergänzt. Bei einem „eingefahrenen“ gut bepflanzten Becken kann man die Intervalle zwischen den Teilwasserwechseln allmählich auf 4 Wochen und mehr verlängern.

Wer es genau wissen möchte, misst den Nitrat-Wert des Wassers. Spätestens bei 50 mg/l ist eine Verdünnung durch Wasserwechsel angezeigt. Am besten hält man den Nitrat-Wert unter 20 mg/l.

Beim Absaugen des Wassers mit dem Schlauch kann man gleichzeitig übermäßige Ablagerungen von Mulm – das sind abgelagerte feine organische Reststoffe – entfernen. Doch aufgepasst: Der Mulm enthält wichtige Bakterien. Übetriebene Sauberkeit schadet daher mehr als sie nutzt.

Alle ein bis zwei Wochen wird man den Algenbelag auf der Frontscheibe des Aquariums entfernen müssen. Hierzu reicht ein einfacher Kunststoffschwamm. (Vorsicht: Zu scharfkantige Gewebe, vor allem aber mitgeschleppte Sandkörnen können hässliche Kratzer verursachen!) Fädige Algen entfernt man am besten mit der Hand aus dem Becken.

Bei (hoffentlich) gutem Pflanzenwachstum muss man die Bestände mitunter auslichten oder kürzen. Außerdem sind die Pflanzen dankbar für gelegentliche Düngergaben. Gute Erfahrungen habe ich mit abwechselnden Gaben von eisenhaltigem Boden- und Flüssigdünger gemacht. Auf in die Nähe der Pflanzenwurzeln in den Boden eingedrückte Düngetabletten folgt im Abstand von zwei bis drei Wochen ins Wasser gegebener Flüssigdünger, jeweils in der Hälfte der vom Hersteller angegebenen Konzentration. Hat man bei der Einrichtung einen Nährboden eingebracht, kann man sich zumindest mit der Bodendüngung etwas Zeit lassen. Fehlender Dünger ist oft erkennbar an nachlassendem Wachstum und vergilbenden Blättern.


Probleme

Kranke Fische

Kranke Fische gehören zu den weniger schönen Seiten unseres Hobbys, werden uns aber von Zeit zu Zeit begegnen. Das beste Mittel gegen Fischkrankheiten ist zunächst das Vorbeugen. Dazu zählen Vorsicht beim Kauf der Fische, ein maßvoller Besatz und die regelmäßige Pflege des Aquariums.

Kommt es dennoch zur Erkrankung, ist es sinnvoll, einzelne erkrankte Fische aus dem Becken zu entfernen, sie gesondert zu behandeln oder schlimmstenfalls schonend zu töten*. Vergleichweise häufig treten Pilzerkrankungen oder die Weißpünktchenkrankheit „Ichthyophthirius“ auf, die man mit Salzlösungen oder speziellen Medikamenten behandeln kann. Zur Behandlung sei auf Fachkundige, die Literatur oder das Internet verwiesen. Insgesamt rate ich zur Vorsicht bei der Verwendung von Medikamenten.

*) Am besten gibt man den Fisch in ein Gefäß mit Aquarienwasser, das man gut mit 0,5 ml/l Nelkenöl aus der Apotheke vermischt hat. (Vorher gut schütteln; es dürfen keine Fettaugen sichtbar sein.)

Algen

Um es vorweg zu nehmen: Es gibt kein Aquarium ohne Algen! Ab einer bestimmten Menge beginnen sie – zugegeben – aber zu stören. Im einfachsten Fall stören sie nur unserer ästhetisches Empfinden, schlimmstenfalls beeinträchtigen sie aber unsere Pflanzen und Fische.

Fast immer entwickelt sich ein harmloser Bewuchs auf Oberflächen wie Steinen oder den Scheiben des Aquariums (vgl. Pflege des Aquariums). Ist der Belag braun, handelt es sich um sogenannte Kieselalgen. Diese sind in den meisten Fällen ein Hinweis auf eine zu schwache Beleuchtung des Beckens.

Nehmen Algen überhand, helfen algenfressende Fische, das Problem zu mildern, aber nicht zu lösen. Algenhemmende Chemikalien schaden in den meisten Fällen mehr als sie nutzen. Wirksam lässt sich ein übermäßiges Algenwachstum fast nur mit einem ausreichendem Bewuchs (höherer) Wasserpflanzen bekämpfen. Einerseits konkurrieren die Wasserpflanzen mit den Algen um die zur Verfügung stehenden Nährstoffe, andererseits geben sie Stoffe ins Wasser ab, die das Wachstum der Algen hemmen. Daher muss man den Wasserpflanzen bei der Einrichtung des Aquariums oder bei akuten Algenproblemen einen Konkurrenzvorteil verschaffen, indem man schnell wachsende Wasserpflanzen, z.B. die Sumpfschraube Vallisneria spiralis oder den Wasserfreund Hyggrophila polysperma einbringt. Einen Konkurrenzvorteil gegenüber den Algen gewinnen Wasserpflanzen auch dann, wenn man sie – wie schon beschrieben – über den Wasserspiegel hinaus wachsen lässt. Algen haben nämlich nicht die Chance, das besser verfügbare Kohlendioxid der Luft zu erreichen. Ähnlich wirken auch Schwimmblattpflanzen, z.B. die Muschelblume Pistia stratiotes, die zudem durch Beschattung den Algen Licht entziehen.

Grundsätzlich ist eine Verminderung der Beleuchtungsstärke aber nicht das Mittel der Wahl. Besser helfen die Abschattung von direktem Sonnenlicht und eine Beleuchtung mit wärmerem Licht, das Algenwachstum zu begrenzen. Das liegt daran, dass Sonnenlicht und Kunstlicht mit hohem Blauanteil über die sogenannte Fotoxidation Eisen frei setzen, das an gelösten organischen Stoffen gebunden ist und das Algenwachstum beschleunigt. In der gleichen Weise wirkt, die organischen Stoffe mitsamt des Eisens durch eine Filterung über Aktivkohle zu vermindern. Diese Methode ist besonders bei einer Grünfärbung des Wassers, einer „Wasserblüte“, zu empfehlen. (Weil die gelösten organischen Stoffe auch positive Wirkungen haben, sollte die Aktivkohlefilterung jedoch nicht dauerhaft erfolgen.)

Ein echtes Problem ensteht, wenn schmutzig blau-grüne Überzüge aus Blaualgen die Pflanzen und Einrichtungsgegenstände des Aquariums zu überwuchern drohen. Solche Blaualgenplagen entstehen mitunter aus dem „Nichts“, öfter aber in übermäßig mit Fischen besetzten und schlecht gepflegten Becken. Wenn sich Blaualgen ausbreiten, sollte man daher zunächst „Schmuddelecken“, d.h. einen verendeten Fisch oder Futterablagerungen suchen und entfernen. Die Blaualgenüberzüge lassen sich mehr oder weniger gut abstreifen, absaugen und mit dem Wasserwechsel entfernen. Halten sich die „Cyanobakterien“ – so heißen die Blaualgen wissenschaftlich – hartnäckig, empfiehlt sich der Einsatz eines Oxydators, der das Wasser mit Sauerstoff anreichert , und das Blaualgenwachtum – so meine Erfahrung – zum Stoppen bringt. Oxydatoren sind nicht teuer und für jede Beckengröße im Fachhandel erhältlich. Man muss sie regelmäßig mit einer Chemikalie (Wasserstoffperoxid) befüllen. Daher ist die Gebrauchsanleitung genau zu beachten. Neigt ein Aquarium zum Blaualgenbefall, kann man als ergänzende Maßnahme das Becken während der Nacht bis etwa zwei Stunden vor dem Einschalten der Beleuchtung durchlüften.

 

Literatur und Links

 

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Aquarienchemie für Einsteiger

Grundbegriffe

Das Materielle, also das, was wir anschauen, anfassen, fühlen, schmecken oder riechen können, nennt der Chemiker Stoff. Stoffe können fest, flüssig oder gasförmig sein. Sie bestehen aus Ansammlungen winziger, für uns unsichtbarer Teilchen, den Atomen oder Molekülen . Moleküle sind aus Atomen verschiedener Stoffe zusammengesetzt. Je nach Anzahl und Art der beteiligten Atome können Moleküle sehr unterschiedlich sein. Moleküle lassen sich mit chemischen Methoden in ihre einzelnen Atome aufspalten. Atome sind mit chemischen Methoden dagegen nicht mehr in kleinere Teilchen zu zerlegen. Stoffe, die nur aus einer Sorte von Atomen bestehen, heißen Grundstoffe oder Elemente . Heute sind 107 verschiedene Elemente bekannt, aus denen alle uns bekannten Stoffe zusammengesetzt sind. Atome oder Moleküle können sogenannte elektrische Ladungen tragen. Solche elektrisch geladenen Teilchen nennt man Ionen .


Wasser

Der Stoff Wasser besteht aus Molekülen, die aus Sauerstoff- und Wasserstoffatomen zusammengesetzt sind. Während Sauerstoff und Wasserstoff bei Raumtemperatur gasförmig sind, ist Wasser (bei normalem Luftdruck) zwischen 0°C und 100°C flüssig. Wasser ist selten vollkommen „rein“, so wie destilliertes Wasser, sondern es können verschiedene andere Stoffe, auch Gase, in ihm gelöst sein. Die im Wasser gelösten Stoffe sind oft nicht ohne Weiteres erkennbar. Mitunter lassen sie sich aber als Verfärbung oder geschmacklich – wie z.B. im Salzwasser – wahrnehmen.

Die Menge eines Stoffs, die sich in Wasser lösen kann, ist begrenzt. Oberhalb einer bestimmten Sättigungsgrenze geht z.B. in Wasser gegebenes Salz nicht weiter in Lösung, sondern bleibt als feste Substanz erhalten und sichtbar. Während die Löslichkeit fester Stoffe mit steigender Wassertemperatur zunimmt, wächst die Löslichkeit für Gase mit abnehmender Temperatur.


pH-Wert

Der pH-Wert ist ein mathematisches Maß (mit Werten zwischen 1 und 14) dafür, wie viele elektrisch geladene Wasserstoffatome, also Wasserstoff-Ionen, sich neben den „normalen“ Wassermolekülen im Wasser befinden. (Die Fortgeschrittenen mögen mir die Vereinfachung verzeihen.) Bei einem niedrigen pH-Wert sind sehr viele Wasserstoffionen vorhandenen. Man nennt das Wasser dann „sauer“, weil es tatsächlich sauer schmeckt. Zum Beispiel liegt der liegt pH-Wert von Zitronensaft bei 2,4.

Bei einem hohen pH-Wert, d.h. nur wenigen Wasserstoffionen, ist das Wasser alkalisch (basisch) und schmeckt seifig. So hat Seifenlauge einen pH zwischen 9 und 10.

Ein pH von 7 zeigt an, dass das Wasser weder sauer noch alkalisch, also neutral ist. Leitungswasser schwankt meist um diesen Neutralwert.

Werte unterhalb von pH=3 oder oberhalb von pH=11 sind in aller Regel für Fische tödlich. In den Gewässern Amazoniens kann der pH unter 4 fallen. In afrikanischen Seen sind Werte bis pH=9 keine Seltenheit.


Wasserhärte

Vereinfacht ausgedrückt gibt die Wasserhärte an, wie viel Kalk im Wasser gelöst ist. Kalk ist der Stoff, der nach dem Verdunsten von Wasser in Form heller Flecken oder nach dem Erhitzen des Wassers als Belag an den Wänden des Kochgefäßes verbleibt. Es sind vor allem Calcium und Karbonat , die das Wasser „hart“ machen. Neben diesen Stoffen gibt es weitere, die als sogenannte Härtebildner zur Härte des Wassers beitragen.

Das Karbonat (ein Molekül aus Kohlenstoff, Sauerstoff und oft auch Wasserstoff) steht in einem Gleichgewichtsverhältnis zum im Wasser gelösten Kohlendioxid, einem Gas, das ebenfalls aus den Atomen Kohlenstoff und Sauerstoff besteht. (In Wasser gelöstes Kohlendioxid wird vereinfacht auch Kohlensäure genannt, wie sie uns aus dem Mineralwasser bekannt ist.) Aus Kohlendioxid kann Karbonat entstehen und umgekehrt. Dabei bestimmt der pH-Wert die jeweiligen Anteile beider Moleküle. Letzteres ist entscheidend für Wasserpflanzen, die je nach Art ihren Kohlenstoffbedarf ausschließlich aus dem Kohlendioxid oder auch aus dem Karbonat decken können.

Die sogenannte Gesamthärte umfasst alle vorkommenden Härtebildner im Wasser, während die sogenannte Karbonathärte nur den auf das Karbonat entfallenden Anteil wiedergibt. Bei uns gibt man die Wasserhärte in „Deutschen Härtegraden“ an (Gesamthärte: °dH oder °dGH, Karbonathärte: °dKH). Bei einer Gesamthärte von weniger als 8°dH spricht man von einem weichem Wasser. 8 bis 14°dH beschreiben ein mittelhartes Wasser. Harte Wässer haben Härtegrade von mehr als 14°dH.

Während in weichem Wasser schon geringe Mengen Säure oder Lauge (Base) zu starken Veränderungen des pH-Werts führen können, ist hartes Wasser stabiler, man sagt „besser gepuffert“, gegenüber Schwankungen des pH-Werts.

Im Gegensatz zum Wasser können die enthaltenen Härtebildner nicht in die umgebende Luft verdunsten. Daher steigt der Härtegrad des Aquariumwassers (bis zu einem Maximalwert) an, wenn man verdunstetes Wasser ständig durch Leitungswasser ersetzt und keinen Wasserwechsel vornimmt.


Grundbausteine der Lebewesen

Sieht man von Skelett- oder Stützgeweben ab, sind alle Lebewesen aus Proteinen (Eiweißen) aufgebaut. Diese bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Stickstoff- und Wasserstoffatomen. Zum Aufbau ihrer Körpersubstanz müssen alle Lebewesen Proteine oder deren Bausteine mit der Nahrung, aus dem umgebenden Wasser oder der Luft aufnehmen.

Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff sind die allerwichtigsten und häufigsten Elemente, aus denen Lebewesen bestehen. Für den Aufbau und für das Funktionieren von Organismen sind aber noch weitere Grundstoffe erforderlich. Diese sind Phosphor, Schwefel, Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen. Unentbehrlich sind außerdem geringe Mengen (Spuren) weiterer Elemente, die sogenannten Spurenelemente .


Auf- und Abbau organischer Substanz

Der Aufbau der Körpersubstanz und alle Aktivitäten eines Lebewesens erfordern Energie, die wie bei einem Motor durch das „Verbrennen“ von Treibstoffen gewonnen wird. Die Treibstoffe für Lebewesen sind – wie wir es von unserer eigenen Ernährung kennen – die sogenannten Kohlenhydrate und Fette, die ausschließlich aus Kohlenstoff-, Sauerstoff- und Wasserstoffatomen bestehen. Aber auch Proteine dienen nicht nur als Bausteine, sondern können wichtige Energielieferanten sein.

Das Verbrennen, d.h. der Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen (die ich zusammengefasst als „organische Substanz“ bezeichnen möchte) zur Energiegewinnung nennt man Dissimilation. Bei diesem Prozess wird Sauerstoff verbraucht, den Pflanzen wie Tiere z.B. durch Einatmen gasförmigen Sauerstoffs aufnehmen müssen. Als Verbrennungsrückstände verbleiben das Kohlendioxid, Stickstoffverbindungen und Wasser, die ausgeschieden werden.

Pflanzen beherrschen einen zweiten Weg zur Energiegewinnung, die Photosynthese. Energielieferant ist das Sonnenlicht, mit dessen Hilfe die Pflanzen Kohlenhydrate aus Kohlendioxid und Wasser aufbauen können. Als Nebenprodukt der Photosynthese entsteht Sauerstoff. Bei Licht, also tagsüber, produzieren Pflanzen mehr Sauerstoff als sie bei der Dissimilation verbrauchen. Der überschüssige Sauerstoff steht dann anderen Organismen für die Atmung zur Verfügung. Ohne Licht stoppt die Photosynthese, und es entsteht kein Sauerstoff. In der Dunkelheit, also nachts, wird der Sauerstoffvorrat im Aquarium von den Pflanzen daher ebenso beansprucht wie von den Tieren.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass manche Bakterien neben organischer Substanz und Licht noch weitere Energieträger nutzen können.


Stickstoffverbindungen und deren Abbau

Beim Abbau von organischer proteinhaltiger Substanz – bei der Dissimilation höherer Organismen, aber auch bei Abbauprozessen durch Bakterien – entsteht als Abfallprodukt Ammonium, ein Molekül aus Stickstoff und Wasserstoff, das insbesondere von Fischen auch direkt ausgeschieden wird. Bei hohen pH-Werten entsteht aus dem Ammonium fischgiftiges Ammoniak. Dies führt im Aquarium aber selten zu Problemen, weil sich Ammonium bei einem angemessenen Fischbesatz und entsprechender Fütterung kaum übermäßig anreichern kann und einem raschen Abbau unterliegt.

Den Abbau des Ammoniums übernehmen bestimmte Bakterien. Diese überführen das Ammonium unter Verbrauch von Sauerstoff zum Nitrit, einem Molekül aus einem Stickstoff- und zwei Sauerstoffatomen. Nitrit ist schon in geringen Konzentrationen giftig für Fische. Zum Glück wird Nitrit durch andere spezialisierte Bakterien – wiederum unter Verbrauch von Sauerstoff – zum nicht giftigen Nitrat, einem Molekül aus einem Stickstoff- und drei Sauerstoffatomen, abgebaut. Von Ausnahmen abgesehen reagiert das Nitrat nicht weiter und reichert sich auf Dauer im Aquariumwasser an.

Nitrat ist ein wichtiger Pflanzennährstoff. Zusammen mit Phosphat, einem weiteren wichtigen Nährstoff, gelangt es mit der Fütterung meist reichlich ins Aquarium. Zu viel Nitrat kann sich im Wechselspiel mit den Algen allerdings ungünstig auf das Pflanzenwachstum auswirken. Außerdem fühlen sich Fische bei einem zu hohen Nitratgehalt des Wassers oft unwohl. Die Nitratkonzentration im Aquarienwasser sollte daher möglichst niedrig sein und einen Richtwert von 50 mg/l nicht überschreiten.

Der Abbau der Stickstoffverbindungen verläuft im Aquarium normalerweise problemlos. Gefährlich wird es allerdings dann, wenn der Abbauprozess auf der Stufe des giftigen Nitrits ins Stocken Gerät. Das geschieht dann, wenn die spezialisierten Bakterien in einem übertrieben sauber gehaltenen Becken oder nach einer Neueinrichtung nicht oder noch nicht in ausreichender Zahl vertreten sind. Zu bedenken ist auch, dass der Abbau großer Mengen stickstoffhaltiger Substanz mit einem entsprechend hohen Sauerstoffverbrauch einhergeht. Letztlich ist zu bemerken, dass auf dem Reaktionsweg vom Ammonium zum Nitrat Wasserstoffionen frei werden, die vor allem in wenig gepuffertem weichen Wasser zu pH-Wert-Sprüngen führen können.


Sinnvolle Messungen im Aquarienwasser

Wenn nicht besonders anspruchsvolle Arten im Aquarium gehalten oder gar gezüchtet werden, empfehle ich für das "einfache" Hobbyaquarium allenfalls die Kontrolle der Wasserhärte, des Nitratgehalts und des pH-Werts.

Die Härte des Wassers ist entscheidend dafür, welche Pflanzen und Tiere im Aquarium gedeihen können und sich wohlfühlen. Informationen zur Wasserhärte sind daher schon vor dem Besatz eines Aquariums erforderlich. Weil sie mit preiswerten Teststäbchen/Teststreifen einfach zu messen und außerdem meist auf der Wasserrechnung angegeben ist, reicht es in der Regel aber aus, den Gesamthärtegrad zu kennen. Häufige Messungen der Gesamthärte sind entbehrlich. Kontrollen im Abstand mehrerer Monate helfen aber, Veränderungen im Leitungswasser oder eine Aufhärtung des Aquarienwassers durch zu seltenen Wasserwechsel zu erkennen.

Weil bei übermäßigem Fischbesatz und starker Fütterung viel Nitrat ensteht, sind auch gelegentliche bis regelmäßige Messungen der Nitratkonzentration im Aquarienwasser durchaus sinnvoll. Hierzu sind Teststäbchen vollkommen ausreichend. Im Handel gibt es praktische Teststreifen, die neben dem Nitratgehalt auch das Vorkommen von fischgiftigem Nitrit anzeigen.

Größere Schwankungen des pH-Werts sind in Aquarien mit hartem oder mittelhartem Wasser eher ungewöhnlich. Engmaschige Kontrollen sind hier also entbehrlich, orientierende Messungen in größeren Zeitabständen sicherheitshalber aber hilfreich. Ratsam sind regelmäßige Messungen jedoch bei weichem Wasser. Hier ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der pH-Wert im Zuge der Stoffumsetzungen verträgliche Grenzen unter- oder überschreitet. (Häufige bis kontinuierliche pH-Wertmessungen sind unentbehrlich, wenn eine Düngung des Aquariums mit Kohlendioxid - insbesondere in weichem Wasser - exakt gesteuert werden soll.) Abgesehen von der kontinuierlichen Messung reichen Teststäbchen oder -streifen zur Kontrolle des pHs vollkommen aus. Optimal ist eine Messgenauigkeit von mindestens 0,5 Einheiten. Zur Beurteilung der Messergebnisse ist es wichtig zu wissen, dass der pH vor allem in weichem Wasser tagesperiodischen Schwankungen unterliegt.

Bei plötzlich auftretenden Fischsterben empfehle ich als Erstmaßnahme festzustellen, ob giftiges Nitrit, das z.B. aus einem unentdeckten Fäulnisherd stammt, im Aquarienwasser nachweisbar ist. Kupfer aus dem Leitungswasser oder Medikamenten kann die Ursache kränkelnder Fische oder schlecht wachsender, gar absterbender Pflanzen sein. Am Anfang der oft mühevollen Ursachenforschung sollte daher ein Kupfertest stehen, der für den Aquarianer im Fachhandel erhältlich ist.

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